Nitrofilm

Zelluloidfilm ist ein fotografischer Film mit Zelluloid als Ausgangsmaterial für den Träger der Bildschicht.

Die seit Ende des 19. Jh. bis weit in die 1950er Jahre verwendeten Filmträger auf Nitratbasis stellen eine akute Gefahr für Fotosammlungen und historische Archive dar.

Nitrozellulose wird mit Schwefel- und Salpetersäure aus Baumwollresten, so genannten Linters, hergestellt. Dieses hochbrisante Gemenge ist nichts anderes als Schießbaumwolle und verfügt über eine höhere Sprengkraft als Schwarzpulver.

Problematisch ist bei Zelluloidfilm auch das natürliche Altern, das nicht nur die Fotoemulsion betrifft, sondern auch den Träger. Früher wurde dem Problem durch Umkopieren auf Sicherheitsfilm begegnet (mit entsprechenden Verlusten bei jedem Kopierprozess), sofern der Inhalt diesen Aufwand rechtfertigte. Heute, seit etwa dem Jahre 2001, sind die fotografischen Verluste so gering, dass die klassische Archiv-Technik ihre Berechtigung behält. Daneben erlaubt die Übertragung auf ein Digital Intermediate nicht nur die dauerhafte Restaurierung historischen Filmmaterials mit Mitteln der elektronischen Bildbearbeitung, sondern auch das verlustfreie Kopieren zu Sicherungszwecken.

 

Zersetzung der DEUTSCHEN WOCHENSCHAU Nr. 33/1940